Newsletter im Browser anzeigen

Die Bundesregierung setzt einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Tourismus: Mit dem heutigen Ministerratsbeschluss werden die Erhöhung der Saisonkontingente für Arbeitskräfte im Tourismus und ein eigener Tourismusfonds für Beschäftigte auf den Weg gebracht.

Saisonkontingente aufgestockt

Der österreichische Tourismus erlebte 2024 ein Rekordjahr – sowohl im Sommer als auch für die Wintersaison 2024/25 zeichnen sich neue Höchstwerte bei den Nächtigungen ab. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zeigt sich die zentrale Rolle des Tourismus als Motor für die Konjunktur. Um den weiterhin hohen Fachkräftebedarf zu decken und den Tourismusstandort nachhaltig zu stärken, werden die jährlichen Kontingente auf 5.500 Saisonarbeitsplätze erhöht.

Zusätzlich wird ein eigenes Saisonkontingent für Arbeitskräfte aus den EU-Beitrittsländern des Westbalkans in Höhe von 2.500 Plätzen eingeführt, das im März 2027 evaluiert wird. Auch weiterhin bleibt ein temporärer Überziehungsrahmen von bis zu 50 Prozent zur Abdeckung von Saisonspitzen möglich, ohne dass im Jahresdurchschnitt die Kontingentgrenze überschritten wird. Die entsprechenden Verordnungen werden im September 2025 erlassen, um Betrieben und Saisonkräften ab dem Jahr 2026 frühzeitige Planungssicherheit zu bieten.

Neuer Tourismusfonds für Beschäftigte

Der Erfolg des heimischen Tourismus beruht auf der hohen Qualität und Motivation seiner Beschäftigten. 2024 erreichte die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Hotellerie und Gastronomie mit durchschnittlich 226.765 Personen einen neuen Höchststand. Trotzdem bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften hoch: Im März 2025 verzeichnete das AMS 8.202 offene Stellen in der Branche.

Dennoch bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften hoch: Im März 2025 meldete das AMS 8.202 offene Stellen in der Branche. Um die Attraktivität des Tourismus als Arbeitgeber weiter zu steigern, wird im Einklang mit dem Regierungsprogramm ein gesetzlicher Fonds für Tourismusbeschäftigte eingerichtet. Dieser Fonds wird ab 2025 jährlich mit 6,5 Mio. € aus Budgetmitteln dotiert. Gefördert werden branchenspezifische Qualifizierungen sowie Sonderunterstützungen, etwa bei Arbeitsunfällen oder Arbeitslosigkeit. Nach drei Jahren der Umsetzung soll eine Evaluierung des Tourismusbeschäftigtenfonds erfolgen.

Weitere Maßnahmen zur Fachkräftesicherung

Zusätzlich wird die Bundesregierung weitere Initiativen setzen, um Auszubildende und Beschäftigte im Tourismusbereich zu gewinnen, zu qualifizieren und die Beschäftigungsqualität nachhaltig zu erhöhen.


Staatssekretärin Elisabeth Zehetner

"Mit diesen Maßnahmen setzten wir Impulse am Arbeitsmarkt, damit der Konjunkturstabilisator Tourismus am Laufen bleibt. Wir stärken den Herzschlag unseres Tourismusstandorts, geben den Betrieben Verlässlichkeit und Planbarkeit - und schaffen mit der Aufstockung der Saisonkontingente und dem neuen Tourismusfonds die Basis, damit Österreich auch morgen ein führender Tourismusstandort mit attraktiven Arbeitsplätzen bleibt. Exzellente Dienstleistung lebt von motivierten Menschen."


Staatssekretär Josef Schellhorn

"In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zählt jede Form der Entlastung von Betrieben. Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den dringend benötigten Arbeitskräften ist ein wichtiger Beitrag, den Unternehmerinnen und Unternehmern eine ihrer Hauptsorgen zu erleichtern: "Habe ich genug Personal, wenn die Gäste kommen?" Als Staatssekretär für Deregulierung ist mir zudem wichtig, dass das Abrufen der Kontingente unbürokratisch und effizient erfolgen kann. Für Österreich als Tourismusland geht die Bedeutung einer reibungslosen Saison weit über die Hotellerie und Gastronomie hinaus. Die heimischen Betriebe sind eine wichtige Basis für die gesamte Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt in Österreich."


Staatssekretärin Michaela Schmidt

"Die Erhöhung der Saisonnierskontingente ist eine kurzfristige und befristete Maßnahme, die 2027 evaluiert wird. Wir lindern den Mangel der Betriebe in Österreich, ohne den heimischen Arbeitsmarkt zu sehr zu belasten. Denn der Arbeitskräftemangel in Betrieben ist auch für die Arbeitnehmer:innen belastend, er führt zu zusätzlichem Stress und Überstunden. Aber: Wenn wir wollen, dass mehr Menschen im Tourismus arbeiten, müssen auch die Arbeitsbedingungen besser werden. Dafür gibt es nun erstmals auch einen gesetzlichen Fonds für Tourismusbeschäftigte."