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Heute wurde im Ministerrat ein Perspektivenpaket für internationale Forscherinnen und Forscher, Lehrende und Studierende beschlossen. Angesichts der Eingriffe in die Forschungsfreiheit in den USA reagiert das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung mit einem umfassenden Perspektiven-Paket. Ziel ist es, die Aufnahme von Forscherinnen und Forschern zu erleichtern – und Österreich als internationalen Wissenschaftsstandort zu stärken. Eine weitere Neuerung, die die Regierung diese Woche auf den Weg bringt, ist der digitale Studierendenausweis, der ab dem Sommersemester 2026 kommt.

Ein starkes Zeichen der internationalen Solidarität

Das Perspektiven-Paket ist nicht nur eine Reaktion auf die Entwicklungen in den USA – es ist ein Bekenntnis zur internationalen Wissenschaftskooperation und zur Freiheit von Forschung und Lehre. Österreich positioniert sich als attraktives, internationales und sicheres Umfeld für wissenschaftliches Arbeiten.

"Was derzeit in den USA geschieht, ist ein Angriff auf die Freiheit von Wissenschaft und Lehre. Unsere Antwort ist klar: Wir stehen solidarisch an der Seite all jener, deren wissenschaftliche Arbeit gefährdet ist. Österreich bleibt ein sicherer Hafen für Forschung und Wissenschaft. Wissenschaft endet nicht an Landesgrenzen. Mit diesem Paket zeigen wir: Wer unter Druck gerät, kann auf Österreich zählen – menschlich, rechtlich und wissenschaftlich." so Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung.

Das Perspektiven-Paket im Überblick

  • Gesetzesänderung: "Opportunity Hiring"
    • Erweiterung des unbürokratischen Berufungsverfahrens für Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus den USA
    • Anhebung der Quote von 5 Prozent auf 10 Prozent bei §99a-Professuren ohne Ausschreibung
    • Geltungszeitraum: 1. Juli 2025 bis 30. September 2026
    • Gilt für Personen, die in den letzten 24 Monaten in den USA wissenschaftlich tätig waren
  • "Joint Austrian Attractivity Effort"
    • Kooperation von Hochschulen, Forschungsinstitutionen und Förderstellen
    • Gemeinsames Ziel: gezielte Unterstützung für internationale Wissenschafterinnen und Wissenschafter
    • Plattform für internationale Sichtbarkeit Österreichs als Wissenschaftsstandort
  • One-Stop-Shop via EURAXESS
    • Zentrale digitale Plattform für internationale Talente
    • Informationen zu Visum, Jobs, Förderungen und Integration
    • Transparent, zugänglich und mehrsprachig
  • Förderprogramme für alle Karrierestufen
    • FWF & ÖAW-Programme im Fokus:
      • ESPRIT für Early-Career-Forscherinnen und Forscher
      • ASTRA für fortgeschrittene Postdocs
      • Academy Fellowships für Senior Scientists
      • Berta Karlik-Fellowships zur gezielten Förderung von Frauen in der Wissenschaft
  • Neues Stipendienprogramm: "Students at Risk"
    • Für Studierende aus Ländern mit demokratiefeindlichen Tendenzen – nicht nur aus den USA
    • Erste Tranche: 50 Stipendien à 1.200 Euro/Monat
    • Träger: OeAD gemeinsam mit der ÖH
    • Ziel: Ermöglichung einer Studienfortsetzung an österreichischen Hochschulen

Der digitale Studierendenausweis kommt im Sommersemester 2026

Im Laufe des Sommersemesters 2026 soll den Studierenden an öffentlichen Universitäten und Hochschulen in Österreich erstmals ein digitaler Studierendenausweis zur Verfügung stehen – bequem am Smartphone, einfach nutzbar über die App "eAusweise". Der digitale Ausweis soll für alle Studien, für die es eine Zulassung gibt, an österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen gelten – auch wenn man an mehreren Bildungseinrichtungen gleichzeitig inskribiert ist. Studierende brauchen dafür nur eine ID Austria mit Vollfunktion oder eine andere europäische eIDAS-notifizierte elektronische Identität.


Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner:

"Der digitale Studierendenausweis ist ein konkreter Schritt, um Studierende zu entlasten und das Studium so zugänglicher zu machen. Wenn die Studienzulassung vollständig digital möglich ist, spart das Wege, Zeit und Nerven – vor allem für jene, die berufstätig sind oder nicht in Uni-Nähe wohnen."


Staatssekretär Alexander Pröll:

"Unser Ziel ist es das Leben der Menschen durch Digitalisierung zu erleichtern. Studierende sollen sich auf ihr Studium konzentrieren können – nicht auf bürokratische Hürden. Mit dem digitalen Studierendenausweis machen wir ihr Leben ein Stück einfacher und zeigen, wie Digitalisierung im Alltag konkret hilft. Er ist ein weiterer Schritt zu einer modernen Verwaltung, die auf Sicherheit und Einfachheit setzt."


Staatssekretär Sepp Schellhorn:

"Ob beim digitalen Studierendenausweis oder bei der US-Forschung an heimischen Universitäten: Die Regierung nimmt sich Bürokratieabbau nicht nur vor, sondern liefert auch. Denn schlanke Bürokratie ist ein echter Wettbewerbsfaktor."