Nach einer Vielzahl von Revidierungen nach unten, wurden die Daten bei den Konjunkturprognosen für 2025/2026 sowohl von WIFO wie auch von IHS zum zweiten Mal nach oben revidiert. Das WIFO geht nun von einem leichten Wachstum von real plus 0,3 Prozent aus, das IHS von real plus 0,4 Prozent. Für 2026 wird zu einem die Konjunkturerholung ein Wachstum von real 1,1 Prozent (WIFO) bzw. 0,9 Prozent (IHS) führen. Getragen wird die Verbesserung durch das Anziehen der Konsumnachfrage und einer leichten Ausweitung der Wertschöpfung in der Industrie und der Bauwirtschaft. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass der Warenaußenhandel sich erst 2026 erholen werden.
International bleibt die Situation angespannt. Das Wachstum im Euro Raum wird 2025 und 2026 mit rund 1 Prozent angenommen. Während die geplanten Investitionen in Deutschland der Konjunktur einen deutlichen Schwung verleihen dürften, bleibt die Situation wegen der volatilen Situation auf den Weltmärkten angespannt.
Ebenso wird eine Trendumkehr bei der Zahl der Arbeitslosen und eine Verbesserung der Inflation erwartet. Die Zahl der Arbeitslosen soll im Jahr 2025 bei 7,5 Prozent (WIFO) bzw. 7,4 Prozent (IHS) zum Liegen kommen und 2026 bei 7,3 Prozent. Die Inflationsrate wird laut den Prognosen im kommenden Jahr 2,4 Prozent betragen.
Das Budgetdefizit wird in der Prognose des WIFO etwas positiver eingeschätzt als im Finanzministerium. Während man im BMF von dem Einhalten des geplanten gesamtstaatlichen Defizits von 4,5 Prozent im Jahr 2025 ausgegangen wird, rechnet das WIFO mit einem Budgetdefizit von 4,2 Prozent im heurigen Jahr. Unsicherheiten sehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in der Finanzgebarung der Länder und Gemeinden.
Der gestrige Gehaltabschluss für den Öffentlichen Dienst hat ein weiteres Mal das Funktionieren der Sozialpartnerschaft und die Verantwortung für den Standort Österreich von allen Seiten eindrücklich unter Beweis gestellt. Neben bereits gesetzten und kommenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation im Bereich Wohnen, Lebensmittel und Energie und zur Stärkung des Standorts ist damit ein weiterer ökonomisch und sozial vernünftiger Schritt gelungen, der das Erfolgsmodell Österreich ausmacht.