5. Stärkung des Stellenwerts elementarer Bildung: Verbesserung des Images des Berufsbilds und der Qualität der Rahmenbedingungen
Ein flächendeckender, leistbarer und qualitativ hochwertiger Ausbau elementarer Bildungseinrichtungen ist nicht nur bildungspolitisch relevant, sondern auch ein zentraler Hebel zur Arbeitsmarktintegration von Frauen. Laut Statistik Austria arbeiteten im Jahr 2023 40,3 % der teilzeitbeschäftigten Frauen aufgrund von Betreuungsaufgaben für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige nicht in Vollzeit – bei Männern waren es lediglich 9,1%. Zudem leisten Frauen laut AMS Österreich rund zwei Drittel der unbezahlten Arbeit, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung. Diese strukturellen Unterschiede verdeutlichen: Die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der elementaren Bildung – etwa durch höhere Qualität, bessere Personalschlüssel und ein attraktiveres Berufsbild – ist ein wesentlicher Beitrag zur Gleichstellung und zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen.
Die positiven Schritte der letzten Jahre sollen gefestigt und darüber hinaus weitergehende Maßnahmen gesetzt werden, damit elementare Bildung in Österreich jenen Stellenwert erhält, den sie verdient. Zusätzlich bedarf es der Bewerbung des Berufsbilds in der Elementarpädagogik, um das Image und die Wertschätzung für diese wesentliche Arbeit mit den Jüngsten in Österreich hervorzuheben. Im Rahmen der Berufsorientierung braucht es gezielte Maßnahmen, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen. Diese Weiterentwicklung soll unter Einbindung von Expertinnen und Experten aus dem elementarpädagogischen Berufsfeld erfolgen. Die Erstellung einer Informationsplattform für Interessierte (Ausbildungswege, Standorte, Förderungen) um für möglichst einfache Orientierung im Ausbildungsfeld zu sorgen, wird geprüft.
Insgesamt sollen so in den kommenden 4 Jahren über 4.000 neue Plätze in den unterschiedlichen Ausbildungsformaten geschaffen werden. Für die Maßnahmen werden in den kommenden 4 Jahren insgesamt 32 Millionen Euro investiert. Die Ausbildungsoffensive ist Teil der Vorarbeiten für die im Regierungsprogramm verankerte Qualitätsoffensive für die Elementarpädagogik, die gemeinsam mit den Bundesländern und Gemeinden zu vereinbaren ist. Ziel ist es, dass der Verbleib des Personals im Berufsfeld erhöht und die Qualität in der frühkindlichen Bildung und Betreuung gesteigert werden.