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Startschuss zur nationalen Umsetzung des European Chips Acts - Industrie und Halbleiter als Schwerpunkt im nächsten Budget

Bedeutung der Halbleiterindustrie

  • Halbleiter ermöglichen komplexe elektronische Schaltungen und kommen in zahlreichen Bereichen zur Anwendung:
    • Sie werden in Computern/Smartphones/Tablets eingesetzt, um Mikroprozessoren und Speicher zu realisieren.
    • In Solarzellen werden sie verwendet, um Licht in elektrische Energie umzuwandeln, in Fahrzeugen für elektronische Steuerung für Motoren und andere Systeme.
    • Für die Energiewende sind Halbleiter essenziell: Sie steuern, regeln und verteilen Energie in Windrädern, Solaranlagen, im Stromnetz und in Batterien.
  • Laut einer Studie des Fachverbandes Elektro- und Elektroindustrie ermöglichen Halbleiter bis zu 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
  • Somit sind Halbleiter/Mikroelektronikkomponenten wesentlich für unser alltägliches Leben, eine stabile Energieversorgung, die Verfügbarkeit lebensnotwendiger Ressourcen und die Transformation unserer Energieerzeugung sowie der gesamten Wirtschaft.
  • Sie gelten als Eckpfeiler für Innovation und Beschäftigung und sind zentral für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich und Europa.
  • In Zeiten erhöhter globaler Unsicherheiten spielt die Resilienz im Bereich strategisch wichtiger Güter eine immer bedeutendere Rolle.


Europas und Österreichs Rolle im Halbleiter-Spitzenfeld/Bereich

  • Europa verfügt über besondere Stärken in spezifischen Bereichen der Halbleiterindustrie. Es ist in anderen Bereichen jedoch zunehmend abhängig von Chips globaler Konkurrenten. Insbesondere gegenüber Asien zeigt sich eine starke Abhängigkeit. So sind knapp zwei Drittel der globalen Kapazitäten für die Auftragsfertigung von Chips und Prozessoren in Taiwan verankert.
  • Der Gesamtanteil Europas am globalen Markt für Halbleiter beträgt aktuell rund 10 Prozent.
  • Österreich hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund von unternehmerischer Tatkraft sowie der umsichtigen Standortpolitik zu einem starken Halbleiterstandort entwickelt und ist Mikroelektronik-Spitzenreiter.
  • Österreich kommt auch international eine Vorreiterrolle zu. Im internationalen Vergleich liegt Österreich auf Platz 1 hinsichtlich des Anteils der Mikroelektronikproduktion an der Gesamtwertschöpfung, an der Gesamtbeschäftigung und der unternehmerischen Forschung & Entwicklung in der EU.
  • Auch in absoluten Zahlen liegt Österreich im EU-Vergleich auf Platz 4 hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigten, Patentaktivitäten sowie auf Platz 3 bei privaten Investitionen und F&E Investitionen der Unternehmen.
  • Über 280 Unternehmen sichern mehr als 72.000 heimische Arbeitsplätze (+15 Prozent seit 2015). Österreich liegt damit bei den Beschäftigten im Sektor „Elektronik-basierte Systeme“ in absoluten Zahlen an vierter Stelle in Europa, nach Deutschland, Italien und Frankreich.
  • Allein der Produktionswert der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie betrug 2022 rund 23 Milliarden Euro.


Maßnahmen zur weiteren Stärkung der Halbleiterindustrie

  • Die Europäische Kommission will im Rahmen des European Chip Acts den Anteil Europas am Gesamtmarkt für hochmoderne und nachhaltige Halbleiter bis 2030 auf 20 Prozent erhöhen.
  • Die österreichische Bundesregierung hat bereits im Regierungsprogramm die zentrale Bedeutung der Mikroelektronik für die österreichische Standort- und Industriepolitik hervorgehoben.
  • Im Rahmen des Chips-Gipfels im Bundeskanzleramt wurde gemeinsam mit Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern die Auslotung der Potentiale Österreichs im European Chip Act besprochen.
  • Die Bundesregierung hat dafür ein klares Bekenntnis zur weiteren Stärkung der Branche abgegeben.
  • Konkret gab es eine Einigung auf folgende Maßnahmen zur Stärkung der Mikroelektronikbranche am Standort Österreich:
    • Die Halbleiterindustrie geht von einem Potenzial für Investitionen bis 2030 in Höhe von 6,75 Milliarden Euro am Standort Österreich aus (gemäß Industriewissenschaftliches Institut, iwi).
    • Um diese Investitionen am Standort Österreich zu forcieren, bedarf es guter Rahmenbedingungen und einer Stärkung der Technologie-, Innovations- und Umsetzungskapazitäten am Standort.
    • Deshalb sollen Halbleiter einen Schwerpunkt im nächsten Budget darstellen: Nachdem die Branche Wertschöpfung in Österreich generiert und tausende Arbeitsplätze sichert, wird im nächsten Budget gezielte Forschungs- und Wirtschaftsförderung im Rahmen des European Chips Acts für die Branche vorgesehen. Im Rahmen der Budgetgespräche soll die genaue Summe festgelegt werden. Darüber hinaus sollen auch nicht-monetäre Maßnahmen, die die Rahmenbedingungen verbessern, ein Teil des Halbleiterpakets werden. Dabei ist auch der Ausbau der Resilienz entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten ein Aktionsfeld.
    • Daher gehen wir rasch in die Umsetzung: Mit heute startet die nationale Umsetzung des Chips Acts. Das BMAW startet den Förderprozess, der die Investitionen der Branche begleitet, durch die Einleitung einer Interessensbekundung. Dabei sollen Unternehmen online ihr Interesse an einer Förderung ihrer Investition in Österreich bekannt geben.
Weiters wird eine Expertengruppe eingerichtet: Um die umfassenden Chips Act Aktivitäten gut zu begleiten und Expertise der Branche und Unternehmen strukturell in den Prozess einzubringen, wird eine Expertengruppe aus den zuständigen Ministerien (BMAW + BMK), den Förderagenturen (FFG + aws) und dem Fachverband für Elektro-und Elektronikindustrie (als Vertreter der Branche) als Beratungsgremium eingerichtet


Maßnahmen zur weiteren Stärkung der Halbleiterindustrie

  • Die Europäische Kommission will im Rahmen des European Chip Acts den Anteil Europas am Gesamtmarkt für hochmoderne und nachhaltige Halbleiter bis 2030 auf 20 Prozent erhöhen.
  • Die österreichische Bundesregierung hat bereits im Regierungsprogramm die zentrale Bedeutung der Mikroelektronik für die österreichische Standort- und Industriepolitik hervorgehoben.
  • Im Rahmen des Chips-Gipfels im Bundeskanzleramt wurde gemeinsam mit Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern die Auslotung der Potentiale Österreichs im European Chip Act besprochen.
  • Die Bundesregierung hat dafür ein klares Bekenntnis zur weiteren Stärkung der Branche abgegeben.
  • Konkret gab es eine Einigung auf folgende Maßnahmen zur Stärkung der Mikroelektronikbranche am Standort Österreich:
    • Die Halbleiterindustrie geht von einem Potenzial für Investitionen bis 2030 in Höhe von 6,75 Milliarden Euro am Standort Österreich aus (gemäß Industriewissenschaftliches Institut, iwi).
    • Um diese Investitionen am Standort Österreich zu forcieren, bedarf es guter Rahmenbedingungen und einer Stärkung der Technologie-, Innovations- und Umsetzungskapazitäten am Standort.
    • Deshalb sollen Halbleiter einen Schwerpunkt im nächsten Budget darstellen: Nachdem die Branche Wertschöpfung in Österreich generiert und tausende Arbeitsplätze sichert, wird im nächsten Budget gezielte Forschungs- und Wirtschaftsförderung im Rahmen des European Chips Acts für die Branche vorgesehen. Im Rahmen der Budgetgespräche soll die genaue Summe festgelegt werden. Darüber hinaus sollen auch nicht-monetäre Maßnahmen, die die Rahmenbedingungen verbessern, ein Teil des Halbleiterpakets werden. Dabei ist auch der Ausbau der Resilienz entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten ein Aktionsfeld.
    • Daher gehen wir rasch in die Umsetzung: Mit heute startet die nationale Umsetzung des Chips Acts. Das BMAW startet den Förderprozess, der die Investitionen der Branche begleitet, durch die Einleitung einer Interessensbekundung. Dabei sollen Unternehmen online ihr Interesse an einer Förderung ihrer Investition in Österreich bekannt geben.
Weiters wird eine Expertengruppe eingerichtet: Um die umfassenden Chips Act Aktivitäten gut zu begleiten und Expertise der Branche und Unternehmen strukturell in den Prozess einzubringen, wird eine Expertengruppe aus den zuständigen Ministerien (BMAW + BMK), den Förderagenturen (FFG + aws) und dem Fachverband für Elektro-und Elektronikindustrie (als Vertreter der Branche) als Beratungsgremium eingerichtet


Zitat Bundeskanzler Karl Nehammer

„Österreich soll nicht nur für Lippizaner, Mozartkugeln und sauberen Strom bekannt sein, sondern auch für Mikrochips ‚Made in Austria‘. Wir wollen Österreichs Rolle als einer der führenden europäischen Player nicht nur erhalten, sondern ausbauen. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Die Branche selbst wird fast 7 Mrd. Euro in den nächsten Jahren investieren, die Bundesregierung steht dazu, auch ihren Beitrag bei Rahmenbedingungen und Förderungen dazu zu leisten. Im Rahmen der Budgetverhandlungen werden wir dafür ein Paket schnüren und im Herbst vorstellen. Das bringt den Unternehmen Planungssicherheit und sichert mehr als 70.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze.“
Zitat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
„Klimaschutz geht nicht ohne Digitalisierung, Halbleiter sind essenziell für viele Klimaschutz-Technologien. Egal ob für Windkraft, Photovoltaik, E-Autos oder Energienetze – überall finden sich Chips. Das Klimaschutzministerium investiert schon lange über Forschungsförderung in diese Zukunftstechnologie. Dass wir heute in Österreich so gut dastehen, hat damit zu tun. Wir wollen das auch weiter tun. Der European Chips Act ist hier der wichtige, nächste Schritt. Denn mit ihm schaffen wir für Europa als Technologie- und Forschungs-Standort Unabhängigkeit.“
Zitat Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher
„Österreich ist im Bereich der Mikrochips einer der führenden Standorte in Europa, dadurch werden langfristig Arbeitsplätze gesichert und Wohlstand generiert. Die Halbleiterbranche ist ein wichtiger Motor unserer Wirtschaft und schafft hochqualifizierte Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch ihre technologische Expertise und Innovationskraft stärkt die österreichische Halbleiterindustrie unsere Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb. Wir wollen daher die Chancen nutzen, die sie für unser Land, unsere Wirtschaft und unsere Bevölkerung bietet. Die Halbleiterbranche will in den kommenden Jahren rund 6,75 Milliarden Euro in den Standort investieren. Dies zeigt, dass Österreich ein attraktiver, starker Standort ist. Es gibt ein klares industriepolitisches Bekenntnis der Bunderegierung zur Unterstützung und Stärkung der Halbleiterindustrie. Dieses wird sich auch im kommenden Budget widerspiegeln.“
Zitat Finanzminister Magnus Brunner
„Österreich ist zurecht im Bereich der Mikroelektronik europaweit Spitzenreiter. Nun wollen wir den Fokus noch stärker auf diese Zukunftsindustrie legen und Österreich als internationaler Schlüsselstandort für Mikrochips etablieren. Wir haben in den vergangenen Jahren bereits hunderte Millionen Euro in die Hand genommen, um die Mikroelektronikindustrie in Österreich zu stärken. Diese Investitionen haben langfristigen Nutzen für den Standort und sorgen letztlich dafür, dass wir einerseits mehr Wertschöpfung in Österreich schaffen und andererseits, wirtschaftlich unabhängiger von geopolitischen Konflikten werden.“
Zitat Sabine Herlitschka, FEEI-Obmann-Stellvertreterin, IV-Vizepräsidentin und Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria
„Mikroelektronik steht für Stabilität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Als strategische Schlüsseltechnologie ist sie unverzichtbar und Schrittmacher für Dekarbonisierung und Digitalisierung. Sie wirkt in die breiten Anwendermärkte und ermöglicht mittlerweile bis zu 50 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Österreich hat sich eine herausragende europäische Spitzenposition in der Mikroelektronik erarbeitet, ist Innovationstreiber und schafft attraktive Arbeitsplätze. Diese Position gilt es zu stärken und auszubauen. Mit dem heutigen Chips Gipfel wurde ein kräftiges Maßnahmenpaket für die heimische Mikroelektronik-Branche beschlossen – ein wichtiges Zeichen im globalen wie im innereuropäischen Wettbewerb. Im Namen der Branche danke ich der Bundesregierung für die Ermöglichung dieses so wichtigen Pakets zur zukunftsorientierten Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich.“
Zitat Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky
„Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig die Digitale Souveränität Europas ist. Diese Digitale Souveränität müssen wir sowohl bei Cloud-Systemen, Software-Lösungen und bei der Hardware sicherstellen. Hier hat Österreich innerhalb Europas eine besondere Stellung in der Chips-Produktion. Daher müssen besonders wir den europäischen Chips-Act nützen, um Österreich an die Spitze der europäischen Chips-Produktion zu bringen.“


Chips-Gipfel

PK-Chips-Gifpel

Chips-PK

Alle Fotos vom Chips-Gipfel finden Sie hier.